Bildung und Fundorte
Aragonit bildet sich entweder hydrothermal oder als Neubildung bei sich zersetzenden calziumhaltigen Gesteinen (die sog.„Eisenblüte“). Häufig tritt Aragonit bei Sinterbildung im Umfeld kalkhaltiger und heißer Quellen auf. Ablagerungen in Wasserrohren, Wasserleitungen und Wasserkessel bestehen ebenfallsoft aus Aragonit.
Aragonit kristallisiert in unterschiedlichster Form. Prismatische Kristalle bilden sich ebenso wie Aggregate, die olithisch, gebändert, säulig und dendritisch, parallelfaserig, radialstrahlig oder nadelig sein können.
Unter normalen Bedingungen ist Aragonit ein metastabiles Mineral, d.h. es wandelt sich allmählich in Calcit um. Lediglich bei hohem Druck, unter den Bedingungen einer Hochdruck-/Niedrigtemperaturmetamorphose, ist Aragonit stabil. Selten findet man deshalb den Aragonitmarmor, ein Gestein mit Aragonit.
Eine spezielle Erscheinungsform stellen die Kalkablagerungen in Wasserleitungen und wasserreichen Bergbauanlagen dar. Dieses Phänomen veranlasste bereits im Römischen Reich regelmäßige Reinigungsarbeiten in davon betroffenen Wasserleitungen. Der darin gebildete Kalksinter fiel in großen Mengen an und musste aus ihnen herausgeschlagen werden. Mitunter wurden die herausgetrennten Ablagerungen zu dekorativen Anwendungen wie Onyxmarmor weiterverarbeitet.
Fundorte von Aragonit sind u.a.: Corocoro, Bolivien, der Erzberg in Österreich, Špania Dolina und Podrečany in der Slowakei, Cianciano, Italien und Tarnobrzeg, Polen. Weiterhin als Sprudelstein in Karlsbad, Tschechien. Kristalline Form wird am Číčov im Böhmischen Mittelgebirge gefunden.
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