Startseite Wissen Impressum Buchtips      
A |  B  |  C  |  D  |  E  |  F  |  G  |  H  |   |  J  |  K  |  L  |  M  |  N  |  O  |  P  |  Q  |  R  |  S  |  T  |  U  |  V  |  W  |  X  |  Y  |  Z
   
   
 
 
 
Chalcedon
 

 
 
Chalcedon
Chemismus SiO2 + H2O
Mineralklasse Oxide/Hydroxide
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse trigonal-trapezoedrisch 32
Farbe farblos bis bläulich grau, hellblau
Strichfarbe weiß
Mohshärte 6,5 - 7
Dichte (g/cm³) 2,58 - 2,64
Glanz Glasglanz, Fettglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch uneben, muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus faserig nach (11-20)
häufige Kristallflächen  
Zwillingsbildung polysynthetisch nach (1 1-2 0) (Brasilianer Gesetz)
Kristalloptik
Brechzahl
no = 1,54
ne = 1,5
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ = 0,009 ; einachsig positiv
Pleochroismus
nicht vorhanden
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen  
Schmelzpunkt  
chemisches Verhalten in Fluorwasserstoffsäure löslich
ähnliche Minerale  
Radioaktivität keine
Magnetismus  
besondere Kennzeichen  
 

  Bilder

 
     
  Geschichte

Das griechische Wort χαλκηδών (altgriechische Aussprache chalkēdón) ist nur in einer einzigen Quelle, nämlich der griechischen Offenbarung des Johannes (Offb 21,19), überliefert. Es heißt über das Himmlische Jerusalem:

Die Grundsteine der Stadtmauer sind mit edlen Steinen aller Art geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd.

Chalcedon wird weiterhin mit der griechischen Stadt Kalchedon am Bosporus, als auch mit Karthago (Karchedon) in Verbindung gebracht.

Unter Chalcedon wird die gesamte Gruppe mikrokristalliner (kryptokristalliner) Quarze (Achat, Baumstein, eigentlicher Chalcedon, Chrysopras, Heliotrop, Holzstein, Jaspis, Karneol, Moosachat, Onyx, Sarder und Sardonyx) verstanden. In der moderneren Mineralogie wird unter Chalcedon speziell die farblose bis hellblaue Variante bezeichnet. Manchmal werden nur die faserigen Varietäten den Chalcedonen zugeordnet , der körnige Jaspis bildet dann eine eigene Gruppe.

 
     
  Bildung und Fundorte

Chalcedon kann sowohl primär als auch sekundär aus kieselsäurehaltigen Lösungen entstehen . Bei magmatischem Ursprung (primär) kann die Kieselsäure durch Verwitterung freigesetzt oder durch den Verfall organischen Materials (sekundär) gebildet sein. Chalcedon bildet sich nicht durch Abkühlung, sondern durch langsames Austrocknen. Ein immer zähfließenderes Kieselsäure-Gel entsteht, später Opal, Cristobalit und letztendlich der mikrokristalline, faserige Quarz.

Varietäten:

Blauer Chalcedon: hellblau transparent bis gebändert (durch Kristallisieren aus fließender Lösung), Farbe durch Tyndall-Effekt. Vorkommen: Namibia, Türkei, Südafrika (gebändert)

Chrom-Chalcedon: grün transparent bis gebändert (die farbgebende Substanz ist Chrom) Vorkommen: Türkei

Dendriten-Chalcedon: baum- bis moosähnliche schwarze Einschlüsse (griech. dendron = Baum). Vorkommen: Brasilien, Türkei

Kupfer-Chalcedon: blau-grün mit metallisch rotbraunen Punkten (Farbe durch Kupfereinschlüsse). Vorkommen: Türkei

Plasma: dunkelgrüner Chalcedon durch Eisensilikat-Einschluß. Vorkommen: Brasilien

Rosa Chalcedon: Farbe durch Mangan-Spuren. Vorkommen: Türkei

Roter Chalcedon: Farbe durch Eisenoxide. Vorkommen: Indien, Rußland

 

 
     
  Verwendung

klassischer Gemmen- und Schmuckstein
 
     
  Fälschung und Imitationen

Synthesen sind keine bekannt, durch Brennen werden intensivere Grün- und Rottöne erzielt .
 
     
  Literatur

 
     
  Weblinks